BIOGRAPHIE

Philippe Leduc wurde inmitten des Indian Summer am 23. Oktober geboren. Obwohl ihn die Musik schon von klein auf faszinierte, kaufte er sich erst im Alter von 16 Jahren seine erste Gitarre. Er entschied sich, sein Leben der Musik in seiner ganzen Bandbreite, von Liedern bis hin zu Shows zu widmen. 1975 erwarb er einen Bachelor-Abschluss in Komposition an der Musikfakultät der Université de Montréal.

Noch als Student konnte er im Dezember 1974 seinen ersten Vertrag als professioneller Musiker abschließen: die Orchestrierung schöner traditioneller Weihnachtsmelodien für Bläserquintett, Schlagzeug und vier gemischte Stimmen für das Kulturprogramm von Radio-Canada. Bevor jedoch seine Karriere als Komponist so richtig Fahrt aufnahm, machte er ein Praktikum als Fernsehansager bei Radio-Canada. Eines führte zum anderen, und schließlich wurde ihm eine Position als Werbetexter angeboten, wodurch er die Mechanismen dieses Geschäfts umfassend kennenlernte.

Wie viele andere junge Produzenten erntete Philippe seine ersten Lorbeeren also als Profimusiker in der Werbung. Er gründete Les Productions de L’Encrier und begann Jingles für renommierte Kunden zu schreiben, darunter Bell Canada, Metro Supermarkets, National Bank of Canada, Coca-Cola, Molson Brewery, GM, The Bay, Culinar, Shell, Canada Post, Labatt Brewery und McDonald’s. Seine Aktivitäten in der Werbung erreichten einen Höhepunkt, als er La 25e Piste gründete und mit einem Synclavier arbeitete, das zur damaligen Zeit die Spitze des technisch Machbaren auf dem Feld der Digitalmusik darstellte. Umgeben von erfahrenen Mitstreitern, darunter Scott Price, Gaétan Essiambre und Daniel Scott, beherrschten Philippe und La 25e Piste über Jahre hinweg die Produktion von Werbemusik im französischsprachigen Teil Kanadas.

Nicht lange darauf klopfte das Fernsehen an Philippes Studiotür. 1992 komponierte er die Filmmusik für Découverte (SRC), die er bis zum heutigen Tag weiterentwickelt. Aus seiner Feder stammt die Musik für folgende Sendungen: Zone libre (SRC), Le Téléjournal (SRC), Enquête (SRC), Docs en stock (SRC), Les Beaux Dimanches (SRC), Parcours (TV5), die Olympischen Spiele in Calgary, Seoul, Albertville, Atlanta und Nagano (SRC), Autrement dit (TQ), À tout prix (SRC), Le Septième (TQ), Plus ça change (TQS), Montréal Express (SRC), La Tête de l’emploi (SRC), Wizz (SRC), Tamtam (SRC), Les Grands Reportages (RDI), Le Club des ex (RDI), La Vie en vert (TQ), Le National (RDI) sowie mehrere Miniserien, darunter The Lost Daughter mit Richard Chamberlain, die von SAT1 (Deutschland) produziert und weltweit ausgestrahlt wurde. Seine Arbeit für das Fernsehen wurde mit zahlreichen Auszeichnungen gewürdigt.

Philippe arbeitete auch fast zehn Jahre mit den Disney-Studios an der Adaption französischer Lieder für eine Reihe von Zeichentrickfilmen, darunter Toy Story 1 und 2, Die kleine Meerjungfrau, Mulan, Pocahontas, Der Glöckner von Notre-Dame, Hercules und Aladin, in dem er die musikalische Inkarnation des schrecklichen Dschafar gab.
Nobody is perfect...

Trotz seiner zahlreichen beruflichen Verpflichtungen fand Philippe die Zeit, einige sinfonische Suiten zu komponieren. 1993 gewann Éclair de Lune, das mit dem National Philharmonic Orchestra of London aufgezeichnet wurde, den Félix als Instrumentalalbum des Jahres. Zwei Jahre später folgte The Wings of Fire, Volume I, Blood, das 1996 ebenfalls einen Félix gewann. Diese sinfonische Suite, die in der Sendereihe Beaux Dimanches von Radio-Canada gezeigt und auf Bravo! viele Male wiederholt wurde und ihn in das kulturelle Rampenlicht rückte, war nicht nur ein großer Publikumserfolg, sondern kam auch bei den Kritikern gut an.

1997 veröffentlichte Éditions Stanké Philippes ersten historischen Roman Les Ailes du Feu, das mit den musikalischen Bildern aus The Wings of Fire illustriert wurde. Die Veröffentlichung der sinfonischen Suite The Wings of Fire, Volume II, Toil, wurde darüber hinaus von der Ausstrahlung zweier spezieller TV-Sendungen in Radio-Canadas Beaux Dimanches auf Bravo! und in Radio-Canada begleitet. Eines der beliebtesten Stücke dieses Albums, Katarina, entwickelte sich zum vielfachen Hörerwunsch musikbegeisterter Radiohörer.

Abweichend von seiner üblichen Arbeit arrangierte und produzierte Philippe im Dezember 2004 in Zusammenarbeit mit Stéphane Venne den Song Le Ciel est à moi, die erste Singleauskopplung von Marie-Élaine Thibert aus dem gleichnamigen Album, das mit 300.000 verkauften Exemplaren dreifachen Platinstatus erreichte.

Vier Monate vor der Premiere dessen Show Corteo bat der Cirque du Soleil Philippe, die Musik für viele Nummern der Tourneeshow, die seit April 2005 von Erfolg zu Erfolg reist, zu komponieren. Nach einer herausragenden Tour durch die großen Städte Kanadas und der Vereinigten Staaten ist Corteo unter der Regie von Daniele Finzi Pasca in Japan ausverkauft und wird demnächst Russland, China und Australien erobern, bevor die Tour nach Europa weiterzieht. Dieser große internationale Hit wird im kommenden Jahrzehnt weiter unter dem großen Dach des Cirque du Soleil seine Kreise ziehen.

Im Herbst 2008 engagierte die Société Radio-Canada Philippe ein weiteres Mal, um die Erkennungsmelodie für die Nachrichtensendungen in Fernsehen und Radio sowie für den Nachrichtensender RDI zu komponieren. Mit mehr als eintausend Segmenten begleitet und untermalt dieser breite Bereich musikalischer Variationen die landesweiten Nachrichtensendungen 24 Stunden täglich von Küste zu Küste.

Im Frühjahr 2010 erlebten Besucher der Weltausstellung in Shanghai Philippes Musik im Rahmen einer spektakulären Filmpräsentation mit dem Titel Espace Montréal, die der ökologischen Wiederbelebung des Miron-Steinbruchs im Zentrum der Île de Montréal gewidmet ist und von GSMPrjct°Integration produziert wurde, wobei Gilles Dusablon das Drehbuch schrieb und Dominique Skoltz Regie führte.

In jüngster Zeit hat sich Philippe der Veröffentlichung von Diginada verschrieben, einem Album, das einem atemberaubenden musikalischen Genre angehört, welches seine klassische lyrische Ader mit seiner umfassenden Kenntnis der Digitaltechnik verbindet, was seiner Karriere neuen Schwung verlieh. Er ist guter Hoffnung, diese sehr persönliche Arbeit bald auf die Bühne bringen zu können.

(Fortsetzung folgt)


 

Auszeichnungen

2010 SOCAN Award
National Television Music

2005 Dreifach-Platin (300.000 verkaufte Alben)
Marie-Hélène Thibert, gleichnamiges Album, Arrangements, Orchestrierung und Produktion des Songs „Le Ciel est à moi“

2005 SOCAN Award
Film- und Fernsehmusik

2004 SOCAN Award
Film- und Fernsehmusik

2003 SOCAN Award
Film- und Fernsehmusik

2003 GEMINI Award
Beste Fernsehmusik für „Zone Libre“

2001 Großer Preis
Concours Grafika, „Docs en Stock“

1998 Harmony Award
42. Wettbewerb für Film und Video (Japan)

1998 Silver Award
New York Festival für TV-Formate und Fernsehen „Les Beaux Dimanches“

1996 ADISQ Awards
Prix Félix, Arrangeur des Jahres „The Wings of Fire, Volume I“

1995 ADISQ Awards
Prix Félix - Instrumentalalbum des Jahres „Éclair de Lune“

1994 SOCAN Award
Film- und Fernsehmusik